Internetmarketing für Kreative – Einführung

Du bist DJ, Partyveranstalter, Künstler, Fotograf, Musikproduzent, Videographer, Maler, betreibst eine Partylocation, ein kleines Modelabel, eine Fahrradwerkstatt, ein Szenecafé oder eine gemeinnützige Organisation – dann solltest Du diese neue Reihe hier aufmerksam lesen, denn hier werde ich erklären, wie Du dein Internetmarketing in diesen Zeiten optimal betreibst.


Du wirst die Erklärung dafür bekommen, warum Du nicht mehr alle Fotos auf Facebook hochladen sollst (Du solltest eigentlich so gut wie gar nichts mehr dort hochladen), warum Du Geld verlierst wenn Du deine Arbeiten nur auf Flickr veröffentlichst, warum Du deinen Twitter Account nicht am langen Arm des Feeds von deiner facebook-Seite verhungern lassen solltest, wie wichtig das geschriebene Wort ist, wie wichtig deine eigene Webseite (endlich wieder) ist – und wie Du damit deine Aktivitäten in der echten Welt teilweise zu echtem Geld neben Deinen Haupeinnahmequellen machen kannst.

Hier wird erklärt werden, was Du bloggst, wie Du bloggst und vor allem WARUM Du bloggen wirst, falls Du es nicht schon tust – und falls Du selbst weder bloggen magst noch kannst – wie wichtig es ist, jemanden zu finden der das für Dich erledigt.

Ich werde am Beispiel erklären, welcher Content auf deiner Webseite veröffentlicht werden soll, was davon auf facebook, wie Du Twitter am besten für Deine Zwecke nutzt und was Du aus deinen youtube Videos herausholen kannst.

Warum ich das jetzt schreibe?

Ich bin seit zwei Jahren im englischsprachigen Internet als SEO-Spezialist und Marketingstratege tätig und in den letzten zwölf Monaten hat sich das Internet atemberaubend verändert. Was ich hier schreibe mag für meine Kollegen in US, AUS und UK ein acht Monate alter Hut sein, aber diese Entwicklungen sind in Deutschland noch nicht als Allgemeinwissen angekommen. Die Profis in Deutschland wissen bescheid und spielen momentan Ihren Vorsprung aus, ich finde gerade die kreativen Mittelständler sollten so schnell wie möglich ihre Internetstrategie an die neuen Gegebenheiten anpassen um maximalen Erfolg zu erzielen ohne eine teure Consultingfirma einzuschalten, die ja nur ins deutsche Übersetzt was im Rest der Welt überall frei zu lesen ist, fangen wir an:

Google updates Pinguin & Panda

Im Frühjahr 2012 veröffentlichte Google zwei massive updates mit dem Ziel Spam im Internet zu entdecken und aus den Suchergebnissen zu entfernen. Im Nachgang gaben uns die verantwortlichen Mitarbeiter von Google genügend Informationen und Erklärungen, wie sie das Internet gerne gestaltet hätten und was ab jetzt bestraft und was belohnt werden soll. Laut Google wird im Internet nun folgendes belohnt:

  • qualitativ gute, kontext-relevante und ausführlich geschriebene Inhalte
  • der Inhalt zielt mit Verwendung entsprechender Schlüsselworte auf Interessenten die dieselben Schlüsselworte nutzen
  • „fresh & updated content about HOT topics“ – zitat Matt Cutts
  • Nutzer verbringen Zeit mit den Inhalten und surfen durch die Webseite
  • Soziale Signale: Inhalte der Webseite werden allgemein geshared, geliked, getwittert, gepinnt und ähnliches
  • Soziale Signale von Nutzern die ihrerseits hohe Autorität, Reputation und Vertrauenswürdigkeit geniessen
  • Domainalter – älteren Domains wird eine höhere Vertrauenswürdigkeit eingeräumt
  • Links! (heute auch Backlinks genannt) – Links von Webseiten (am besten: Blogs) die ihrerseits über obengennannte Attribute verfügen aus kontextrelevanten Texten heraus.

In weiteren Artikeln werde ich jeden dieser Punkte und die Auswirkungen auf den kreativen Mittelstand behandeln. Auch gibt es natürlich eine Liste über das, was Google nicht mag, und wofür man abgestraft werden kann. Auch dies werde ich im weiteren behandeln, da sich diese Artikel an Menschen mit guten, relevanten und neuen Inhalten (Kreative!) richten, können wir die Negativliste erstmal getrost nach hinten verschieben.

Eigentlich steht dort oben in der „das-mag-Google“-Liste ja nichts weltbewegend Neues. Stimmt, das neue daran ist die Macht und Konzentration mit der diese Politik durch Google (und andere Suchmaschinen) selbst und durch seine Jünger (SEO-Marketingfuzzies wie mich) nun umgesetzt wird, denn im Prinzip heisst es nichts anderes als:

Qualität, Ausdauer und Expertise gewinnt!

Dieses „neue“ (eher „neu aufgelegte und nun exerzierte“) Konzept vom Internet stellt sich durchaus sympathisch dar und hat in den letzten Monaten millionen Anhänger in der Netzwelt gefunden, die diese Prinzipien nun gnadenlos anwenden weil man endlich und offiziell für Qualität belohnt wird. Das ist im Grunde die  atemberaubende und gute Neuerung für uns alle. Es ist nun schwer für Internetspammer durch technische Tricks geldwerte Schlüsselwörter zu besetzen, in der Du oder Ich die Expertise besitzen.

Das CPC Konzept bedeutet: Traffic entspricht Geld

„Geldwerte Schlüsselworte?“ – ja genau! Die Inhalte im Netz stehen interessierten Nutzern zur Verfügung und die meisten Inhalte haben (oder münden in) kommerziellen Charakter. Du möchtest, dass die Leute auf deine Party gehen, deine Werke kaufen, ihr Fahrrad in deine Werkstatt bringen, Ihre Café-Latte Session in deinem Laden vollziehen oder ähnliches. Viele Webseitenbetreiber geben viel Geld aus, um relevanten Traffic auf ihre Webseite zu lenken. Da dies alles in kontextbezogenen Nischen unter den Teilnehmern am freien Markt ausgehandelt wird, haben wir  heutzutage einzelne Schlüsselworte (und deren Kombinationen) mit exakten Preisangaben vorliegen.

Ein Beispiel wie CPC funktioniert:

Ich betreibe eine Webseite für Hundewelpen – der Content ist unkommerziell, up-to-date und gut, somit rankt die Webseite bei Google für den Begriff „Hundewelpen“ innerhalb der Top 5 wodurch viele Nutzer (Traffic) auf diese Webseite kommen – einige Nutzer (Hundebesitzer halt) sind nicht abgeneigt ihrem jungen Hund irgendetwas zu kaufen, also biete ich GoogleAds für Hundewelpenspielzeug auf dieser Webseite an. Für jeden Nutzer, der auf diese Anzeigen klickt, bekomme ich den CostPerClick (1.17 € für „Hundewelpen“) ausbezahlt. Altes Spiel.

Muss ich jetzt Werbung auf meiner Webseite schalten?

Nein! Hier wurde nur erklärt, wie die Verbindung von Schlüsselwörtern und Nischen zu spezifischen Geldbeträgen zustandekommt. Natürlich kannst Du entsprechend hohen Traffic durch GoogleAds oder andere Affiliate-Partner direkt monetarisieren, die Frage ist ob das mit deinem Image zusammengeht. Das Konzept ist vorerst nur insofern wichtig für uns, als dass wir den Wert des Traffics einer gegebenen Webseite (und dessen Möglichkeiten) direkt in Geld beziffern können, was die Beurteilung der Gesamtlage um einiges vereinfacht. Durch das CPC Konzept läßt sich auch ausdrücken, wieviel ein Webseitenbetreiber für den Traffic, den er durch Links und natürliche Suchergebnisse sowieso schon bekommt, bezahlen müsste wenn er ihn auf dem Werbemarkt einkaufen würde. Und dann kann sich ein Webseitenbetreiber auch ausrechnen, was er verdienen würde, wenn er einen Teil seines eigenen Traffics durch Einbindung von Kontextwerbung weiterverkaufen würde. Aber im Grunde benutzen wir den CPC in Zusammenhang mit Trafficaufkommen erstmal nur, um den Wert einer Webseite-In-Aktion beziffern zu können.

Durch die oben genannten Google Updates, die die Spam Webseiten nun weitestgehend ausgeschaltet (vom Such- und Werbemarkt entfernt) haben, hat sich der Internetwerbemarkt bereinigt und der CPC ist seriös genug geworden, um mit seiner Hilfe den echten Wert von Traffic und Inhalt zumindest annähernd bestimmen zu können.

Die wichtigsten Schlußfolgerungen

Ok, fassen wir wie folgt zusammen:

  1. Das Internet bevorzugt interessanten und aktuellen Inhalt.
  2. Der Traffic daraus und darüber kann in Geldbeträgen dargestellt werden.
  3. Du bist kreativ, also bist Du per se Produzent von interessanten Inhalten.

oder auch als Formel:

Inhalt * Traffic = Mehrwert

Frage: Würdest Du Konzernen (oder irgendjemandem sonst) den Mehrwert deiner Arbeit freiwillig zu deren finanziellen Verwertung schenken? Nein?

Warum postest Du dann fast alles nur noch auf Webseiten, deren Inhaber Du nicht bist?!

Ok, neben den nun erklärten Mechanismen gibt es noch andere Gründe, deine eigene Webseite wieder ins Zentrum deiner Internetaktivitäten zu stellen, sehen wir uns den facebook-post von Domian heute an:

Damit ist schon alles erklärt – ich möchte nur das Grundlegendste nochmal festhalten:

Falsche Annahmen:

  • Soziale Netzwerke sind weder demokratisch noch grundsätzlich der Meinungsfreiheit verpflichtet (wie Domian weiter unten zugibt anzunehmen)
  • Soziale Netzwerke sind nicht verpflichtet deinen Kram zu veröffentlichen, sie können offline gehen, zensiert werden, andere Nutzer können sich über Deine Beiträge beschweren und deren Löschung erwirken
  • Dies alles findet auf einer kommerziellen Webseite statt, die nicht den deutschen freiheitlich-bürgerlichen Grundrechten unterworfen ist.
  • Meinungsfreiheit bedeutet übrigens auch, dass keiner verpflichtet ist, das was Du postest weiterzuverbreiten.
  • Es ist einfach Beiträge anderer Nutzer durch klicken von „Beitrag melden“ temporär oder dauerhaft offline zu nehmen.

Und das ist alles völlig in Ordnung so, denn facebook gehört nicht Dir sondern Zuckerberg und den Aktionären, Du nutzt es nur. Facebook kann machen, was es will und Domian hat nun hoffentlich kapiert, dass es keinen besseren Aufenthaltsort für die eigenen Inhalte gibt als die eigene Webseite – die als Einzige die folgenden substantiellen Eckpunkte deines Internetmarketings sicherstellen kann:

Eigentum, Kontrolle und Verwertungsmöglichkeit

In weiteren Artikeln werde ich die zeitgemäße Nutzung von facebook, twitter, tumblr, reddit, linkedin, youtube, pinterest, flickr  und vor allem und hauptsächlich deiner eigenen Webseite behandeln. Ich werde auch andere Geschäftsmodelle vorschlagen, wie Du nur mit guten Inhalten auf deiner Webseite Geld verdienen kannst auch ohne dort Werbung zu schalten. Und natürlich werde ich mich in diversen Artikeln darüber auslassen wie Du deine eigene Webseite am besten nutzt um dein Kerngeschäft optimal zu stärken. Dem Ratschlag Googles folgend werde ich mit jedem neuen Artikel diesen hier updaten und von der richtigen Stelle aus auf den entsprechend neuen Artikel verlinken 😉

Frohes Schaffen (und schreib‘ drüber)!

Bienenkiste: Die Bienen sind da

Wir haben seit 10 Tagen eine Bienenkiste auf unserem Dach stehen. Nachdem ich in den vergangenen Jahren immer wieder Berichte über das weltweite Bienensterben gelesen und gesehen habe, stieß ich vor ein paar Wochen auf die Seite Bienenkiste.de, auf der es um eine möglichst wesensgemäße Bienenhaltung geht. Hauptziel ist bei dieser extensiven Haltungsweise nicht die Honigproduktion, sondern die Arterhaltung und Freude an den Bienen. Angenehmer Nebeneffekt der Kiste: Auch Djs und Veranstalter, wie ich, können so Bienen halten, ohne direkt tausende von Euros zu investieren oder gar ein sehr zeitintensives neues Hobby zu starten, was die konventionelle Imkerei tatsächlich ist. Die Bienen schaffen es, bis auf ein paar Ausnahmen, eigentlich fast das ganze Jahr über, sich selbst zu versorgen. Für mich (also den Imker :-)) fallen in guten Jahren mit viel Tracht ein paar Kilogramm Honig ab, der Rest bleibt bei den Bienen als Vorrat für den Winter.
Viele Informationen über diese Art der Bienenhaltung, die gerade in Städten immer mehr Freunde findet, findet Ihr auf der oben verlinkten Homepage. In heutigen Zeiten bekommen Honigbienen im urbanen Raum eine reichhaltige Blütenvielfalt geboten, die so auf dem Land durch Monokulturen gar nicht mehr gegeben ist. Hinzu kommt der Einsatz von Pestiziden, welcher ebenfalls einen großen Anteil zum Bienensterben beiträgt. Dies ist in der Stadt nicht der Fall, sodass inzwischen sogar Bienenvölker auf den Wolkenkratzern von New York gehalten werden, die feinsten (und unbelasteten) Honig produzieren.

Meine Bienenkiste stammt aus Stuttgart, wo ich sie zusammen mit meinem Freund Dragan (Danke!!) in dessen Kombi samt Bienen abgeholt habe. Nun stand die Kiste 10 Tage auf unserem Dach und heute ist der erste warme Tag für meine gelb-schwarzen Strategen in Köln. In Flugstimmung kommen die Bienen ab ca. 10°C. Viele bringen schon gelben Pollen in den Stock, wobei es sich wohl um Weidenpollen handelt. Weiter unten gibt’s ein kurzes Video der Aktivität am Flugloch. In den nächsten Wochen werde ich das erste Mal die Kiste öffnen, um zu gucken, wieviele der bereits aus den letzten Jahren vorhandenen Naturwaben besetzt sind. Interessierte sind herzlich eingeladen, dabei zu sein. Die Bienen sind absolut friedlich und wer ein paar Grundregeln beachtet, wird garantiert nicht gestochen (Nicht direkt vors Flugloch stellen, helle Kleidung tragen, Bienen nicht durch Rütteln oder Klopfen an der Kiste reizen, ruhig bewegen, nicht mit Parfüm zunebeln…). Erfahrene Imker gehen komplett ohne Schutzkleidung zu ihren Bienen. Ich habe mir trotzdem die Grundausrüstung zugelegt. Foto siehe unten. 😉 Horrorszenarien von Bienenschwärmen, die Menschen verfolgen und angreifen, dürfen wohl getrost zu den modernen Märchen gezählt werden.

Wirklich feine Tiere!


Aktivität am Flugloch (18.03.2013)

Westliche Honigbiene (Apis Mellifera), Foto von Andreas Trepte, www.photo-natur.de


Meine neuen Arbeitsgeräte: Smoker und Imkerschutz

Link zum Greenpeace Report: Das Bienensterben und die Risiken für die Landschaft in Europa

PRAWNO APPAREL – Design mit Tiefgang

„Eine der größten Umstellungen für uns, wenn wir wieder in die Erste Welt zurückgehen, sind die Klamotten – der Druck sich wieder passend anzuziehen, dann noch dieses ganze Urban Fashion Zeug und so – Ich glaube ich muss da mal was mit machen..“

Ich kann Lia grade nicht ins Gesicht blicken – es ist Frühstück am 03. Mai 2012 und der erste Sturm der Monsoonsaison hat uns an der (halbwegs) geschützten Ostseite der Similan Inseln festgesetzt. Immer noch 1,5 meter Wellen in der Bucht, der Wind speit Regenwasser zielsicher vom Sonnendeck auf mein karges Mahl und ich bin zu sehr damit beschäftigt meine Ernährung Regenwasserarm zu gestalten. Die Saison ist vorbei, in wenigen Stunden wird der Kapitän mit uns die stundenlange Fahrt durch den Sturm ans Festland antreten. Wir haben hier fertig und da ist es natürlich, dass die Gedanken innerhalb der Crew nun schwer ums Danach kreisen. Die Zivilisation schickt ihre dunklen Schatten in Gedanken an das was sie dort Sommer nennen vorraus.. „Socken!“ erwidere ich beim Anblick meiner Rührei-Regenwassersuppe „Ich bin mittlerweile allergisch gegen Socken, ich kann daher nicht zurückgehen und muss hierbleiben – das schlimmste an Socken ist doch, dass damit meist noch geschlossenenes Schuhwerk einhergeht..“

„Du weist doch wie das zu Hause ist..“

fährt sie fort ohne meiner Allergie das gebotene Mitleid zu zollen

„..jeder möchte mit seinen Klamotten etwas darstellen, herausragen, Einzigartigkeit und Stil zeigen. Ich natürlich auch und Du doch auch – im Grunde jeder von uns. Nur ist dieses Urban Style Ding einfach nicht mehr unser Level, nicht mehr unser Ding, davon sind wir zuweit weg. Wir werden doch immer davon inspiriert was wir tagtäglich sehen – und das wollen wir auch repräsentieren. Es gibt momentan nichts was uns (sie meint die junge professionelle Tauchszene) repräsentiert und womit ich auch in nem Club in Manhatten cool aussehe..“

Ich bekomme so langsam den Eindruck, dass sie da wirklich etwas ausbrütet, wer also ist diese Lia Barret:

Als koreanisches Adoptivkind in die USA steht ihr einerseits die Welt offen, andererseits hat sie mit der Dynastiementalität ihrer Eltern zu kämpfen. Aufgewachsen und studiert in New York und Melbourne entschliesst sie sich anfang 20 mit abgebrochenem Studium ihrem Elternhaus vorerst den Rücken zu kehren und sich der Unterwasserfotografie zu widmen. Sie erklärt den tropischen Teil der Welt zu ihrem Spiel- & Arbeitsplatz und spielt ihre Vorzüge clever aus. Sie hat starke Bindungen zu Freunden aus Schul und Studienzeit, mit ihrer Familie hält sie Kontakt. Wichtig ist ihr ihren eigenen Weg zu machen – anstatt Papi nach Geld für eine Kamera zu fragen, geht sie persönlich zu Canon und verhandelt über ein Sponsoring. Ihre Fertigkeiten im Wasser mit der Kamera, ihre Lebensfreude, Motivation und nicht zuletzt ihr Aussehen qualifiziert sie als Fotograf auf die besten Boote in der Tauchindustrie – sie heuert lieber auf billigen Backpackerbooten an: „..da sind interessantere Leute an Bord, ausserdem kann man da gepflegter einen durchziehen und dreckige Schimpfwörter in allen Sprachen lernen“ – das ist Lia.

Nachdem sie im Mai 2012 die Similans verließ ging sie für einige Monate nach Indonesien bis ihr Drang das eigene Modelabel aufzuziehen überhand nahm und sie sich ausschliesslich darauf konzentrierte.

Prawno Apparel – Kleidung für Betoninseln inspiriert vom Ozean

Die Artenvielfalt an tropischen Korallenriffen resultiert paradoxerweise aus Nährstoffarmut. Wo viele Nährstoffe vorhanden sind, finden wir große Herden, Schwärme und Gruppen von Tieren der gleichen Art z.B: Sardinenschwärme im Kaltwasser, Rinderherden in Afrika, riesige Vogelschwärme an den Küsten Europas und Amerikas. Im nährstoffarmen tropischen Flachwasser sehen wir eher unzählige verschiedene Arten mit jeweils kleinen Populationen, die extrem angepasst Nischen besetzen und durch Evolution schier unglaubliche Formen- und Artenvielfalt zeigen.

„Alle moderne Kunst und Graffiti zusammengenommen verblasst gegen die Formen- und Farbenvielfalt von einem einzigen Quadratmeter Korallenriff“

Das ist die grundlegende Idee hinter den Designs von Prawno Apparel, die Inspirationsvorlagen sind unerschöpflich und kaum bearbeitet in den Designszenen der Ersten Welt. Nun ist die faire Herstellung von Kleidung ein großes Thema in diesem Zusammenhang – Schreckensnachrichten über Textilproduktionstätten von coolen Klammotten für Berlin-Paris-New York-Tokio sind hier in Südost-Asien an der Tagesordnung. Lia und ihre Freunde möchten unter allen Umständen einen Produktionsstandort finden der Fairness, Qualität und Transparenz bietet.

Es beginnt in Bogotá

Zusammen mit Claudia Wilcher, ihrer besten Schulfreundin mittlerweile wohnhaft in Bogotá / Kolumbien, startete sie im Februar 2013 den offiziellen Gründungsprozess und begann mit dem Prototypendesign. Durch die Fair-Trade Historie von Kolumbien bietet Bogotá die optimalen Vorraussetzungen für den Produktionsstandort und die beiden jungen Frauen waren überwältigt von der Professionalität ihrer dortigen Produktionspartner. Qualitätstoffe aus den Anden, schwermetallfreie Farben, fair bezahlte Mitarbeiter und eine gute Infrastruktur aus westlichem Marketing Know-How unterstützen die noch etwas idealistischen Jungen Frauen beim Gründungsprozess – Lia ließ in dieser Zeit oft verlautbaren, dass alles etwas ermüdend und anstrengend ist – und daß sie sich nun in großer Hektik mit Sorgen und Problemen beschäftigen muß, die weit weg von ihren normalen Problemen (Luftversorgung, Strömungen und Lichteinfall) gelagert sind. In unzähligen Meetings und Coaching-Sitzungen wird die Idee verfeinert und eine Episode aus Lias Leben beginnt eine immer größere Rolle zu spielen.

Inspiration aus der Tiefe

In 2008 war Lia mit dem U-Boot Hersteller Karl Stanley auf mehreren Tauchfahrten bis auf 1000 Meter Tiefe vor der Küste Honduras hinabgestiegen. Ihre Aufgabe war die fotografische Dokumentation der Gegend dort. Die Eindrücke fasst Lia in eigenen Worten wie folgt zusammen:

„It was on these dives that I really started to notice the contours, colors, and details in marine life.  Because I had already been diving for a decade, I had naturally seen such elements through my previous dives and later in editing my photographs, but incidentally, it was the nature of the environment and conditions that really made the physiology of the animals stand out.  Light becomes less and less the deeper you go, and is subsequently pitch black from about 1000 feet downwards.  Life is scarce, so for me, visually, I was able to focus on one creature at a time up against a black backdrop, without a symphony of life and color billowing in the background distracting me.“

In kreativer Teamarbeit wird klar, dass diese Eindrücke noch mehr potential für frisches Design bieten, als die allseitsbekannten Flachwasseransichten – weiter:

 

„I began mentally visualizing designs that mimic deep sea coral, which in my mind, looked like something out of a Dr. Seuss book.  From other photographs taken at all depths, I began isolating spots, scale patterns, eyes, gills, etc., and combined them into new graphic conglomerations, which I thought would be suitable for t-shirt designs.  Then I began observing the functionality of the physiology, and thought it might be interesting to incorporate those elements directly into garments themselves. „

In ihren Mitteilungen aus Bogotá läßt sich herauslesen, wiesehr ihr der professionalisierte Designprozess manchmal auf den Keks geht und dass sie es nicht gewohnt ist stundenlange Kreativ- & Feedbacksitzungen durchzustehen aber sie weis, dass es nötig ist – eine Nachricht von ihr bringt es auf den Punkt:

„In der Oberstufe fassten Claudia und Ich den Plan in Zukunft die Welt zu beherrschen, jetzt machen wir erstmal T-Shirts und Sweater – Ich bin der festen Überzeugung die Weltherrschschaft zu erringen wird nicht so kompliziert wie das hier..“

Jetzt geht’s los

Nun haben Sie es geschafft, die erste Produktlinie steht und der Prozess für die weiteren Designs ist klar. Am Anfang stehen immer die Hauptmerkmale von populären und bekannten Tieren, wie z.B. dieser Nacktschnecke. In einem Team aus Designern werden die Grundfarben und Elemente mit denen von Anderen Verknüpft, um etwas neues und Einzigartiges entstehen zu lassen.

Lia und ihr Team sind nun mit der kompletten ersten Produktion auf dem Weg nach North Carolina, dem neuen offiziellen Hauptsitz von Prawno Apparel und haben heute die zugehörige website prawnoapparel.com glauncht.

Im nächsten Schritt werden Sweater und Kleider produziert, die auf Drucke verzichten und nur über Form und Farbe funktionieren, wie dieses Kleid von Claudia

oder der äusserst nützliche Kaputzensweater für Frauen (siehe oben) – der perfekte Aufwärmer nach jedem Tauchgang. Momentan findet sich im Onlinestore nur die allererste T-Shirt Kollektion und auf meine Nachfrage, ob diese auch weltweit erhältlich sein werde bekam ich die Antwort „Falls wir die Versandkosten recherchiert haben, bevor der erste Stock ausverkauft ist..“

Ich wünsche Prawno Apparel, Lia und Claudia alles Gute für die Zukunft mit ihren Ideen und Produkten. In ihrem Onlineshop kann man auch ausgewählte Drucke von Lias Fotografien erwerben, wer sich über Facebook verbunden fühlen möchte, kann das auf https://www.facebook.com/prawnoapparel machen.

Obwohl sich Prawno Apparel in erster Linie an weltreisende Tauchprofis richtet, hat die Idee potential sich auch in den Städten der zivilisierten Welt zu verbreiten – nicht zuletzt wegen der aufs erste sehr begrenzten Verfügbarkeit und damit hohem Exklusivitätsfaktor.

Wer an Lias Fotografien interessiert ist, kann sich liabarrettphotography.com genauer ansehen.

Lego: Ghostbusters Headquarter by Orion Pax

Unser Freund und Legostratege Alex Jones aka Orion Pax hat wieder mal sein kreatives Denkzentrum angeschmissen und was dabei rausgekommen ist, seht ihr selbst. Das Ghostbusters HQ in allen Details – Waaaaahnsinn!!
Da nicht alle Räume in den beiden Filmen zu sehen sind, musste Alex ein wenig tiefer recherchieren:
Zitat: „Planning on the interior was a bit confusing in the beginning, because of the fact that in the movies you always see only the garage and first floor. When I played the Ghostbusters game there are only two floors too. While watching the animated show, I found out more about interior setups that would work with the model. The attention to detail with some of the features was very important to me and I spent hours on planning. The overall weight is about 15 kg and it took me around 2 months building.“

Alle Bilder und weitere abgefahrene Styles (Star Wars, Breaking Bad, Transformers, 3d Graffiti aus Lego, etc.) findet ihr auf seiner Homepage:

http://orianpax.de

Wem das nicht ausreicht, findet Orion Pax auch bei Flickr.




Max Mohr – Frankfurter Weisheiten

Unser LIVE-Gast am kommenden Samstag auf der Feines Tier im Heinz Gaul heißt Max Mohr. In den folgenden sehr unterhaltsamen Episoden erzählt Max witzige und lehrreiche Anekdoten aus seinem Leben, während er in seinem kleinen „Fuhrpark“ aus Synthesizern und Analogperipherie sitzt.
Über Musik, Kunst, das Omen, Sven Väth, Atta, Köln, New York, u.v.m. Ziehts euch rein – bringt Spaß. Wir sehen uns am Samstag im Gaul!




Feines Tier