Köln, 27.6.2010, 21:00 Uhr > Auch wenn es für ein
künstlerisches Festival eher kurz ist, hinterlässt das Popdesignfestival
2010 in Ehrenfeld Spuren. Die weiße Wand, die häufig nicht schön getagt
wird, vor dem Leo Amann-Park wird neu gestaltet. Farbig und gesprayt
von Timo Buder und Daniel Christoph Zorg. Heute starteten die Künstler
ihre Arbeit und rechnen damit, dass die Wand am Dienstag fertig ist. Wer
Lust hat kann den Künstlern über die Schulter schauen.
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Foto oben: Timo Buder verschönert die Wand an der Büze Ehrenfeld
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Ein Ehrenfelder Junge kam mit seinem Fahrrad vorbei und war gleich ganz
begeistert, als er sah wie Timo Buder professionell seine Lines zog und
sich die Motive langsam entwickelten. Auch diese Aktion paßt wunderbar
ins Konzept des Popdesignfestivals. Als Timo Buder feststellt,
dass er seine Maske nicht dabei hat bot sich eine Ehrenfelderin an
eine aus dem Keller zu besorgen.Timo Buder sprayt seit 11 Jahren und
ist zur Kunst gekommen als er sich das Bein gebrochen hatte. Timo hat
immer nur legal gesprayt und zunächst auf Lehramt in Biologie und
Soziologie studiert und auch abgeschlossen. Über Umwege kam er zur
Werbung, fand dort aber nicht seine Erfüllung. Traurig findet der
Künstler allerdings, dass er häufig nur einen Bruchteil des Honorars
bekommt, dass der Maler bekommt der die Wand lediglich vorbereitet. Und
das obowohl der Künstler Ideen entwickelt und diese unter Einsatz seiner
Gesundheit umsetzt. Dies lässt ihn überlegen ins Lehramt als Brotberuf
zurückzukehren. Anders als in Frankreich würden Grafffitis in
Deutschland auch immer noch nicht so recht gewürdigt. Dabei helfen
legale Grafittis oft gegen illegale Sprayer.
Timo Bruder, der besonders Ehrenfeld,
Nippes und Mülheim als Kölner Stadtteile schätzt ist somit genau der
richtige Ehrenfelder Motive umzusetzen. So wird es ein Themenbild zum
industriellen Erbe geben, ein Bild für die Moschee, aber auch die vielen
Menschen und die Kulturen die sie in Ehrenfeld vertreten.
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[ag] |